Alarm am Freitagabend: Rund 200 Häuser in Bitburg „Schleifmühle I“ müssen geräumt werden.

Bitburg Bei Ausschachtungsarbeiten ist ein Baggerfahrer gestern in Bitburgs Neubaugebiet „Schleifmühle I“ auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Da der Blindgänger noch am Freitagabend entschärft werden sollte, mussten rund 200 Häuser rund um die Fundstelle evakuiert werden.

Freitag, 20.30 Uhr, in Bitburg: Die Sirenen heulen auf. Großalarm. In der Ricarda-Huch- Straße im Neubaugebiet „Schleifmühle I“ war ein Baggerfahrer am frühen Abend auf einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Ein Krisenstab aus Feuerwehr, Polizei, DRK, Kampfmittelräumdienst und dem Ordnungsamt traf sich vor Ort. Gleich stand fest: Die Bombe muss entschärft werden.

Ohne lange zu fackeln wurde schnell entschieden: Noch heute. Das Problem: Alles im Umkreis von rund 300 Metern rund um die Fundstelle muss evakuiert werden. In dem dicht besiedelten Neubaugebiet bedeutet dies, dass rund 200 Häuser geräumt werden müssen. Für die Einsatzkräfte gilt es deshalb, keine Zeit zu verlieren und schnell alle Mann zusammenzutrommeln, um mit der Evakuierung zu beginnen. „Wir planen, dass wir die Bombe gegen 22 Uhr entschärfen“, sagt Ordnungsamts-Chef Erich Grün. Das war gegen 20 Uhr – eine halbe Stunde später der Alarm. „Es handelt sich um eine amerikanische Fliegerbombe von rund zweieinhalb Zentnern“, sagt Horst Lenz vom Kampfmittelräumdienst. Der Blindgänger liegt in einer Lehmwand Der Blindgänger liegt etwa wagerecht in einer Lehmwand. Es sieh aus, als ob der Baggerfahrer bereits den bit_bombe_2010_2.jpgZündkopf abgebrochen hätte. „Das, was man da wie ein Loch sieht, ist gottseidank nicht der Zündkopf gewesen. Das hätte böse ausgehen können. Offenbar hat der Baggerfahrer eine Sechskant-Schraube abgebrochen. Ich vermute, dass das Teil einen Heckzünder hat. Aber Genaueres wissen wir erst, wenn wir es ausgegraben haben“, erklärt Lenz. Da der Lehmboden aber extram hart ist, lässt das Einsatz- Team einen Baggerfahrer anrücken. „Sonst bekommen wir die da nicht raus“, sagt Lenz, der für die Entschärfung rund 15 Minuten einkalkuliert. „Wir brauchen unsere Kleine also gar nicht mehr ins Bett bringen“, sagt ein junges Paar, das gleich gegenüber der Fundstelle wohnt. „Nein, Sie müssen eh gleich raus“, sagt Ordnungsamts- Chef Grün im Vorbeilaufen. Er hat es eilig. Jetzt zählt jede Minute. Während Lenz auf den Baggerfahrer wartet, sind rund 70 Einsatzkräfte auf den Beinen, um die Menschen aus ihren Häusern zu bitten. In der Edith-Stein- Hauptschule wird ein Notquartier eingerichtet. Nach Auskunft von Wehrleiter Manfred Burbach reagieren die Menschen, die evakuiert werden müssen, verständnisvoll.

Um 22.50 Uhr ist die Bombe entschärft und wird vom Kampfmittelräumdienst abtransportiert. "Keine Probleme", heißt es seitens der Spezialisten. Die Anwohner können wieder beruhigt in ihre Häuser zurückkehren.

Zuletzt mussten in Bitburg Mitte August 2007 wegen eines Bomben-Funds rund 1500 Menschen rund um die Philipp-Reis- Straße evakuiert werden. Im Oktober 2006 traf es 1200 Menschen rund um die Thilmany- Straße. Im August 2003 waren es 2000 Menschen in der Innenstadt, als beim Bau des Aldi- Markts in der Neuerburger Straße eine Bombe gefunden wurde. Im August 2000 gab es einen solchen Fund in der Denkmalstraße.

Quelle: www.volksfreund.de