Bitburg. Stürmische Böen zogen am Sonntagmittag über die Region Trier. Etliche Straßen waren durch umgestürzte Bäume blockiert, Dächer wurden abgedeckt. In vielen Orten fiel am Mittag der Strom aus. Rund 12500 Menschen waren betroffen. 

„Seit 12.45 Uhr gibt es etliche Einsätze im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Trier“, sagte am Mittag der Polizeiführer vom Dienst in Trier. Es gebe viele Gefahrenstellen auf Hauptverkehrswegen, bisher aber keine Personenschäden und größeren Sachschäden. So stürzten am Mittag Bäume auf die A 1 zwischen Autobahnkreuz Wittlich und Wittlich-Mitte sowie zwischen Mehren und Hasborn. Auch auf der A 602 in Höhe Ruwer stürzte ein Baum auf die Straße. Zudem gab es an der A 602 an der Autobahnabfahrt Trier eine kurzzeitige Sperrung wegen eines umgestürzten Werbeplakats. Umgestürzte Bäume gab es nicht nur in der Parkstraße in Trier-Nord und im Trierer Weißhauswald am Ziegengehege, sondern ebenfalls auf etlichen Bundes- und Kreisstraßen, so etwa zwischen Zemmer-Rodt und Quint, bei Freudenburg, Kollesleuken und zwischen Karl und Großlittgen. Auch umgestürzte Schilder machten den Autofahrern zu schaffen. In der Zurmaiener Straße in Trier drohte am Mittag ein Bauzaun auf die Fahrbahn zu stürzen, die Feuerwehr sicherte den Zaun ab. Bis zum Abend gab es nach Angaben von Ernst Mettlach, Pressesprecher der Stadtverwaltung, im Stadtgebiet Trier etwa 40 sturmbedingte Einsätze. Die Berufsfeuerwehr und sechs freiwillige Wehren sind mit etwa 90 Kräften im Einsatz. Auch die Leitstelle in Trier wurde personell verstärkt. In der Maarstraße stürzte ein Kamin in ein Haus, dort wurde der Kamin abgebaut. In der Brotstraße musste ebenfalls ein einsturzgefährdeter Kamin abgebaut werden.

Der Höhenrettungstrupp der Feuerwehr Beurig sicherte in Saarburg die Baustelle an der Verbandsgemeindeverwaltung. Dort hatten sich Teile der Baustellenabdeckung gelöst. Bei teils extremen Windböen befestigten die Höhenretter die Plane. Gegen 14 Uhr schleuderte eine heftige Sturmböe ein massives Pavillion-Zelt von der Terrasse des Hotels "Saarburger Hof" am Fruchtmarkt über 20 Meter weit quer über die Graf-Siegfried-Straße in das große Schaufenster der Marktapotheke. Josef Reinert von der zuständigen Versicherung sagte: „Wir können von Glück reden, dass der schwere Pavillion keine Menschen oder Fahrzeuge auf Straße oder Gehweg getroffen hat.“ Polizei und Feuerwehr sicherten die Unfallstelle. Am Mittag kam es in Taben Rodt zu einem Feuerwehreinsatz. Ein großes Kaminblech drohte sich vom Dach zu lösen. Die Feuerwehren aus Taben-Rodt, Freudenburg und Saarburg sicherten die Einsatzstelle ab und entfernten das gefährdete Blech. Zu weiteren Schäden kam es nicht. Am Abend blockierte ein Baum die Bahnstrecke zwischen Perl und Trier. In Wittlich-Neuerburg soll ein Baum auf ein Haus gestürzt sein, verletzt wurde offenbar niemand. Bei Igel streifte ein umstürzender Baum ein vorbeifahrendes Auto. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon.

In Bitburg war der Wind so heftig, dass einige Teile des Dachs der Stadthalle abgedeckt wurden, der Bereich wurde weiträumig abgesperrt. Eine Veranstaltung in der Stadthalle wurde abgesagt. In Bauler soll ein Scheunendach abgedeckt worden sein.

Der Strom fiel am Mittag in mehreren Orten aus, so etwa in Kyllburg und Neidenbach, in Sefferweich, Möhn und Welschbillig, Kordel, Newel, Ralingen, Aach und Zemmer sowie Vierherrenborn, Baldrigen, Hentern, Lampaden, Paschel, Schömerich und Zerf, Gusterath, Pluwig, Ollmuth und Schweich. 12500 Menschen sind nach Angaben der Kreisverwaltung Trier-Saarburg betroffen. Laut der Einsatzzentrale des Landkreises Trier-Saarburg soll der Höhepunkt der Sturmböen zwischen 15 und etwa 17 Uhr erreicht sein. Danach soll es voraussichtlich etwas ruhiger werden. Der Deutsche Wetterdienst warnte am Sonntag bis etwa 20 Uhr vor orkanartigen Böen um 110 km/h, in exponierten Lagen bis 120 km/h.

Quelle: www.volksfreund.de