Bitburg, B 51. Gegen 16 Uhr heulen die Sirenen in der Stadt Bitburg sowie in etlichen Gemeinden im Eifelkreis und den angrenzenden Landkreisen. Eine reizende Qualmwolke liegt über der Stadt. Lautsprecherwagen von Polizei und Feuerwehr fordern die Bevölkerung auf Fenster und Türen zu schließen.

Manfred Burbach, Wehrleiter der Stadt Bitburg und Einsatzleiter für die vielen Helfer vor Ort erklärt die Lage: In der Stadt war schon massiver Brandgeruch wahrnehmbar, die Rauchsäule weithin sichtbar. An der Einsatzstelle konnten wir feststellen das ein LKW Gliederzug mit Heuballen beladen, im Vollbrand steht. Der LKW kam aus Luxemburg mit ca. 1000 Liter Diesel im Tank. Dieser ist ebenfalls in Brand geraten und komplett ausgebrannt. Es wurden sofort mehrere Tanklöschfahrzeuge aus dem Kreisgebiet alarmiert, sowie aus den angrenzenden Landkreisen und die Flugplatzfeuerwehr Spangdahlem, die mit einem 20.000 Liter Tank anrückte.

Bedingt durch die Trockenheit hat sich das Feuer rasant ausgebreitet u.a. auf einen Lärmschutzwall. Es brannten rasend schnell rund 3000 Quadratmeter Gestrüpp und Gebüsch . Das Feuer breitete sich in Richtung Stadt aus.

Problematisch war zudem, dass das gesamte Stadtgebiet mit Rauch bedeckt war. Deswegen wurde hier sofort ein neuer Abschnitt eröffnet. Meßeinheiten der Feuerwehr haben in der Stadt Gefahrstoffmessungen durchgeführt. Diese Messungen waren POSITIV. Es wurden erhebliche Mengen Brandgase gemessen, so dass die Bevölkerung gewarnt werden musste.

Unser Problem am Einsatzort war Löschwasser, Löschwasser, Löschwasser. Der Alarmplan „Wald und Flächenbrände“ wurde ausgelöst. Hierzu sind binnen weniger Minuten Landwirte mit großen Wasserfässern der Einsatzstelle zugeführt worden.

Der Verkehr auf der B51 und im gesamten Stadtgebiet kam zu erliegen. Das hat die Anfahrt der Einsatzkräfte erheblich erschwert.

Der LKW wurde vom THW mittels Radlader entladen und mit LKW auf eine Schotterfläche auf dem Bitburger Flugplatz verbracht. Dort wiederum standen weitere Feuerwehreinheiten mit Radlader bereit um die endgültigen Löscharbeiten durchzuführen.

Kräftezehrend war der Einsatz insbesondere für die Atemschutzgeräteträger. Bei über 35 Grad im Schatten und der zusätzlichen Hitze durch das Feuer wurden diese bis zum Limit ihrer Leistungsfähigkeit gefordert. Im Verlauf des Löscheinsatzes mussten 4 Feuerwehrleute durch den DRK Rettungsdienst Bitburg wegen Kreislaufkollaps versorgt werden. Zwei mussten ins Krankenhaus.

Aufgrund der Stausituation und der Standzeit von beinahe 7 Stunden bei glühender Hitze kam die Schnelleinsatzgruppe “Betreuung” des DRK zum Einsatz. Diese versorgte die Einsatzkräfte vor Ort mit Flüssigkeit. Ein Motorrad des DRK kam zum Einsatz um den im Stau stehenden LKW- und PKW- Insassen ebenfalls Flüssigkeit anzubieten. Allein von der Anschlusstelle A60 bis zum Brandort waren über 150 Pkw und Lkw. Zur Anzahl auf der Gegenseite liegen noch keine Informationen vor.

Gefährliche Situationen entstanden als Pkw Fahrer die Absperrungen ignorierten und nicht auf die Rettungskräfte reagierten. Total genervt wollten diese durchfahren, wo kein Durchkommen war. Zudem versuchten LKW (40 Tonner) auf der zweispurigen Straße zu wenden.

Kurz nach 23 Uhr konnten die im Stau befindlichen Fahrzeuge an der Unfallstelle vorbeigeführt werden. Eine Umleitung blieb jedoch bis nach Mitternacht eingerichtet. Bis dahin wurde der ausgebrannte LKW mit einem Kran geborgen.

Im Einsatz waren mehr als 180 Einsatzkräfte:

FEZ, Wehrleitung und Führungsstaffel Bitburg- Stadt. Die Wehrleiter Bitburg- Land, Prüm, Speicher, Trier- Land und Arzfeld. Der KFI und stellv. KFI Bitburg- Prüm. Die Feuerwehren aus Bitburg Zug, Kyllburg, Masholder, Newel, Prüm Speicher, Stahl, Matzen, Arzfeld, Wolfsfeld, Rittersdorf, Air- Base Spangdahlem, GW- Mess Ffw Waxweiler, THW Bitburg, untere Wasserbehörde.

Das DRK Bitburg mit Notarzt, der Leitende Notarzt (LNA), Organisatorische Leiter (OrgL), alle SEG Bitburg- Prüm (Betreuung & Sanität)

Die Polizei Bitburg, sämtliche Firmen aus Bitburg mit LKW, das Grünflächenamt Bitburg mit LKW, etliche Landwirte mit Traktoren, LBM Bitburg, Kran- Bergungsunternehmen.