28.12.2016 - Polizei vermutet Brandstiftung: Ehemalige Obdachlosenunterkunft und mehrere Kleidercontainer brennen in Bitburg ab

(Bitburg) Eine ehemalige Obdachlosenunterkunft und mehrere Kleidercontainer haben in der Nacht zum Mittwoch in Bitburg gebrannt. Die Polizei vermutet, dass jemand die Feuer gelegt hat, und geht davon aus, dass zwischen den drei Fällen ein Zusammenhang besteht.

Mitten in der Nacht fällt in der Feuerwache in der Mötscher Straße in Bitburg der Strom aus. Die Bewohner der Wache nehmen Brandgeruch wahr. Zur gleichen Zeit meldet ein Autofahrer einer Polizeistreife ein Feuer. Ein altes, baufälliges Gebäude direkt hinter der Feuerwache steht in Flammen. Die weiße Rauchsäule sei 60 bis 70 Meter hoch und von Weitem sichtbar gewesen, berichtet ein Augenzeuge.

Die Feuerwehr ist schnell vor Ort.„Wir hätten die Löschfahrzeuge rausschieben können“, sagt einer der Männer, die den Brand gelöscht haben. Verletzt wird niemand, das Haus steht laut Stadt-Pressesprecher Werner Krämer seit Mai 2013 leer. Die Feuerwehr hat den Brand schnell unter Kontrolle, entscheidet aber, das Gebäude abzureißen, „da sie die Brandnester sonst nicht unter Kontrolle bekommen hätte“, sagt Otmar Kaufmann von der Polizei Bitburg. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) reißen das Haus noch in der Nacht ein.

Die Feuerwehrleute haben den Brand der ehemaligen Obdachlosenunterkunft noch nicht vollständig gelöscht, als sie um 2.25 Uhr schon zum nächsten Feuer gerufen werden. Auf dem Parkplatz des benachbarten Rewe-Markts – nur knapp 200 Meter von der Einsatzstelle entfernt – stehen Kleidercontainer in Flammen. Auch dieser Brand ist schnell gelöscht. Sofort kommt der Verdacht auf, dass ein Feuerteufel unterwegs sein könnte. Die Polizei Bitburg bestätigt am Mittwochmorgen, dass sie in beiden Fällen von Brandstiftung ausgehe. „Die Container in der Mötscher Straße sind nicht miteinander verbunden und trotzdem sind alle ausgebrannt“, sagt Kaufmann. Deshalb gehe die Polizei davon aus, dass der Täter Brandbeschleuniger verwendet habe. In dem ausgebrannten Gebäude sei ebenfalls nichts gewesen, dass sich von selbst hätte entzünden können.

Am Mittwochvormittag um 11 Uhr entdeckt Manfred Burbach, der Leiter der freiwilligen Feuerwehr Bitburg, einen weiteren ausgebrannten Kleidercontainer in der Güterstraße neben der Eisbahn. Einer von drei Containern sei dort ausgebrannt, sagt er. Die Polizei Bitburg vermutet einen Zusammenhang zwischen allen drei Bränden. Die Löscharbeiten bei der ehemaligen Obdachlosenunterkunft dauerten bis etwa 6 Uhr am Mittwochmorgen.

Im Einsatz waren die Feuerwehr Bitburg mit 50 Einsatzkräften aus allen umliegenden Stadtteilen, das THW Bitburg, zwei Rettungsfahrzeuge mit sechs Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes und die Polizei Bitburg.

Die Polizei sucht im Zusammenhang mit den Bränden zwei Männer. Kurz vor dem Brand der ehemaligen Obdachlosenunterkunft haben Zeugen dort einen etwa 1,80 Meter großen Mann mit kräftiger Statur gesehen. Außerdem wird ein 16 bis 25 Jahre alter Mann mit einem schwarzen Rennrad gesucht, der laut Otmar Kaufmann vor einem Streifenwagen geflüchtet sei. Er soll 1,70 bis 1,83 Meter groß sein und eine dunkelgraue Weste mit Kapuze und einen dunkelgrünen Rucksack getragen haben – eventuell mit Tarnmuster. Sein Rennrad soll mit einem auffällig grün leuchtenden Rücklicht ausgestattet sein.

Die Polizei Bitburg bittet um Hinweise unter Telefon 06561/96850.

Extra

Die ehemalige Unterkunft für Obdachlose ist die zweite in Bitburg, die in diesem Jahr gebrannt hat. Im Oktober war im Keller des Obdachlosenheims in der Mötscher Straße ein Feuer ausgebrochen. Das nun abgebrannte Haus diente nicht mehr als Unterkunft. In Bitburg seien insgesamt 25 Obdachlose in zwei Häusern untergebracht, sagt Pressesprecher Werner Krämer.

Quelle: www.volksfreund.de